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Wenn die Seele brennt…
...der Feuersturm im Ich!
Burn-Out einerseits ist mittlerweile schon fast zur Trenddiagnose geworden, andererseits in Managerkreisen zum Beispiel fast zum „eisernen Kreuz“ der Verdienste dafür, über die eigenen Fähigkeiten und Grenzen hinaus zu gehen und sich selbst nachhaltig zu schädigen.
Es ist nicht unbedingt gefährlich oder schädlich zu behaupten oder zu denken man habe Burn-Out, auch wenn es eben nicht so ist. Denn selbst für Profis ist es oft schwer dies zu erkennen. Gerade da die Symptome vielfältig und ähnlich anderer Störungen von Geist und Körper sind. Jedoch führt der inflationäre Gebrauch des Begriffes dieser „Alltags-Krankheit“ dazu, dass es im zutreffenden Falle dazu führen kann Schlimmeres nicht abzuwenden. Wichtige und frühzeitige Interventionen finden nicht statt, und es kommt dann zum unwiderruflichen Zusammenbruch mit überaus weitreichenderen Konsequenzen als man geahnt oder befürchtet hätte.
Der leichtsinnige Gebrauch des Begriffes Burn-Out führt zum Verschleiß seiner Gefährlichkeit. Burn-Out ist keine Grippe die mit ziemlicher Sicherheit nach spätestens 14 Tagen wieder verschwunden ist. Wie viele Menschen diagnostizieren täglich Burn-Out? Bei sich selbst - oder anderen, und finden nicht den sofortigen Wunsch und Anspruch sich entsprechend beraten zu lassen oder diese professionelle Beratung zu empfehlen?
Denn der möglicherweise harmlose Verlauf einer vorübergehenden Belastungsstörung, vorgeführt von Bekannten oder Freunden die auch : „Ich habe Burn-Out!“ diagnostizierten, vermittelt: Harmlosigkeit!
Das soll nicht bedeuten, dass nicht eben diese Belastung zu einem Burn-Out führen könnte, aber diese Entscheidung sollte man einem Profi überlassen. Auch wenn für 4,95,- ein Ratgeber im Bücherregal oder im Online-Shop schnell gefunden ist, bleibt: Der Leser, der Therapeut, der Berater und das Burn-Out-Opfer sind und bleiben ein und dieselbe Person. Schlechte Kombination!
Unser aller Alltag hat mittlerweile an Komplexität, Leistungsanforderungen, Geschwindigkeit und Verringerung der Augenblicke mit innerer Ruhe so dramatisch zugelegt, dass er für viele nicht mehr zu bewältigen ist. Die Forderungen nach immer mehr, im Beruf, in der Partnerschaft und teils selbst in der sogenannten Freizeit, den Erwartungshaltungen Anderer und insbesondere von Erwartungen die man an sein eigenes ich hat, nehmen immer weiter zu und lassen keinen Freiraum für Balance, Ich-Findung, eigene Werte und Empfindung seines Eigenwertes innerhalb der Gesellschaft. Gemessen an Verkaufszahlen, perfektem Styling, optimiertem BMI, Gehaltsstufen, Überstunden usw. vorgeführt von Werbung, Medien und Vorzeigegesellschaft – findet sich kein Platz mehr: Für ein Ich!
Kein Platz für den Gedanken an sich selbst, das eigene Wertesystem. Das was einem persönlich wirklich wichtig ist oder es sein sollte. Dritte bestimmen unseren Wert – nicht wir selbst. Beauftragt wird unser Verstand von anderen, um Ziele zu erreichen die meist gar nicht unsere sind, wir werden instruiert, manipuliert und unser Ich ausmanövriert. Angetrieben von Ängsten, vielleicht von Defiziten in kindlicher Erinnerung.
Unser Körper und unsere Seele sind aber schlauer als unser Verstand. Sie schauen teilweise schon lange zu, oft zu lange schon – mit welcher zerstörerischen Kraft unser Verstand Raubbau betreibt, Energie und Ressourcen aufbraucht ohne auf sie zu hören – ja sie überhaupt zu bemerken. Immer wieder machen sie sich bemerkbar mal hier mal da, und immer wieder werden sie mundtot gemacht. Mit Pillen, Alkohol oder anderen Drogen, mit Doc-Hopping oder exzessiven Ablenkungsmanövern oder einfach mit vehementer Ignoranz. Vorgaukeln von harmloser Unwichtigkeit.
Irgendwann kommt es aber zu dem Moment, in dem unser Geist sein Gedankenkonstrukt nicht mehr aufrecht erhalten kann, da die Hinweise und Mahnungen seiner beiden Kollegen immer deutlicher und vielleicht auch aggressiver werden. Bis zu dem Punkt an dem er kapituliert.
Ab diesem Augenblick gibt es dann oft kein Halten mehr. Ein Tsunami fegt über uns, über Körper, Geist und Seele – aber nicht in Form einer verschlingenden Wassermasse sondern eines gewaltigen Feuers, so heiß und unbezwingbar, das nichts mehr von uns selbst übrig bleibt.
BURN OUT !
Haben Sie auch gerade jetzt diese Bild vor Augen: Ein riesiger, verkohlter, vernichteter, qualmender Wald! Kein Geräusch – kein Leben - nur Stille! Nichts ist übrig von der seiner Identität. Nichts lässt erahnen wie es früher einmal war! Gut!
Denn soweit muss es nicht kommen. Es gilt den Ausstieg zu finden, bzw. erst gar nicht auf den Zug aufzuspringen. Wirksame Interventionen und grundlegende Prävention, schützen vor dem Feuer und vor der Trockenheit.
Burn-Out ist keine Anstecknadel oder eine Medaille die man als Anerkennung für Verdienste von Gesellschaft, Arbeitgeber oder Partner verliehen bekommt. Burn-Out ist der noch einzige Ausweg, die uns einzig verbleibende Chance zu sehen und zu fühlen, das sich etwas in absoluter Schieflage befindet – nämlich wir selbst. Und diese Chance muss ergriffen werden bevor es zu spät ist und nichts mehr von uns übrig bleibt.
Kein Geräusch – kein Leben – nur Stille!
Aber selbst im fortgeschrittenen oder Endstadium gibt es Hoffnung. Der Schlüssel liegt immer in uns selbst!
W.Merken 05.11.2010
Artikel Paracelsus 09.2010
Meine Welt - Deine Welt !
Wir leben in mehreren Welten -
Jeder nur in einer, aber jeder in seiner eigenen. Gut für die "Wissenden", denn die Menschen die sich im klaren darüber sind, das Ihre Welt beeinflusst durch sie selbst, ihren Einstellungen, Auffassungen von Sinn und Sein einzig durch sie selbst erschaffen wurden, "er-leben" auf einer anderen Ebene.
Denn nur dann ist es möglich andere Menschen wirklich zu verstehen, ja in erster Linie sich selbst wirklich zu verstehen. Der Mensch der glaubt seine Welt habe Allgemeingültigkeit, wird in seinem Leben mit Enttäuschung und Missverständnis überhäuft werden. Sich unverstanden fühlen und Meinungen anderer nur schwer akzeptieren können.
Der Mensch der sich "gottgleich" als das Maß aller Dinge sieht, wird sich umgeben von Menschen sehen, die laufend Fehler machen und sich nur bestätigt fühlen, wenn er zu dem ein oder anderen Thema, einer Begebenheit oder das Verhalten eines anderen Menschen Gleichnisse zu seiner Welt findet.
Selektive Wahrnehmung ist die Grundlage für diesen Typus Mensch.
Wer sich allerdings darauf einlässt, zu glauben das jeder seine eigene Realität kreiert und jedes Weltbild des Einzelnen nur eine Illusion / ein Konstrukt des individualen Geistes , der Realität und der einen speziellen Wahrheit ist, kann diese Welten mit-er-leben und ist offen für Neues – für neue Wahrheiten.
W.Merken 01.08.2010